Teuflisch gut: unsere Jubiläumsrallye

Endlich! Nach zwei Jahren Corona-bedingter Veranstaltungspause konnten wir im Frühjahr wieder zur Teufelsmoorrallye einladen. Es gab sogar ein Jubiläum zu feiern, handelte es sich doch um die 40. Rallye dieser Art. Als die Teufelsmoorrallye aus der Taufe gehoben wurde, steckte die heutige Organisatorin Elke Näwig noch in den Kinderschuhen.

Die Idee zu dieser besonderen und längst überregional bekannten Breitensportveranstaltung hatte 1981 unser RV OSCH-Urgestein Hannes Ehlich. Ähnliche Wettkämpfe hatte es damals mit dem „Weser-Marathon“ oder der „Tieden-Rallye“ bereits in Bremen gegeben. Wer Hannes kennt, weiß, dass es ihm bei der Planung dieser neuen Veranstaltung nicht um Zehntelsekunden Vorsprung und sportliche Höchstleistungen gegangen war, sondern um sportliche Gemeinschaft und Kontaktpflege.

Möglichst viele Sportler aufs Wasser zu bringen, lautete sein hehres Ziel damals und so heißt es auch noch heute. In diesem Jahr zog es insgesamt 52 Kanuten aus neun Vereinen und 119 Ruderer aus zehn Vereinen auf die Hamme. Dass die Anziehungskraft der „Teufelsmoorrallye“ auch in diesem Jahr wieder ausgesprochen groß war, lag sicher nicht nur an Elkes wie gewohnt exzellenter Organisation  und an „einem der schönsten Ruderreviere Deutschlands“, wie unsere Erste Vorsitzende Monika Buck schwärmt, sondern auch schlichtweg am „Hunger“ der Wassersportler nach Klönschnack und Abwechslung, bedingt durch die zweijährige Zwangspause.

Von weit her waren auch diesmal wieder die Gäste angereist, um die idyllische und von den Worpsweder Malern schon so häufig ins Bild gesetzte Hamme (wieder) einmal live zu erleben und mit Ruderboot oder Kanu sprichwörtlich zu erfahren. Die Streckenführung musste diesmal etwas abgewandelt werden: Konnte früher auch noch am Borgfelder Wehr und am Vegesacker Hafen gestartet werden, beschränkte man sich diesmal auf Starts am Vereinsheim: Die Tide stand etwas ungünstig.

Aber schließlich geht es bei der Tour ja – wie der Name schon sagt – ums Teufelsmoor, und dorthin konnte man ungehindert rudern oder paddeln. Wer vom Vereinssteg bis zur Teufelsmoorschleuse und zurück gerudert oder gepaddelt war, hatte stolze 23 Kilometer geschafft. Bis zur Ritterhuder Schleuse und zurück waren es neun. Die Strecke wurde dann wieder mit der Anzahl der Ruderer multipliziert, so dass sich Mannschaftsboote im Vergleich zu Einern auszahlten.

Insgesamt sammelten 52 Kanuten aus neun Vereinen 1038 Kilometer und 199 Ruderer aus zehn Vereinen 2418 Kilometer. Bei den Ruderern belegte der Oldenburger Ruderverein mit stolzen 952 Kilometern den Spitzenplatz, gefolgt vom Bremer Ruder-Club Hansa (640 km) und dem Ruder-Club am Baldeneysee (575 km). Erfolgreichster Kanuverein war die TuSG Ritterhude mit 330 Kilometer. Platz zwei erzielte der Hannoversche Kanu-Club (298 km) und Platz drei errangen die Faltbootwanderer Bremen (165 km).

Ob die gesammelten Hamme-Kilometer am Ende wirklich wichtiger waren als die obligatorische Schlacht am Kuchen- und Salatbuffet, das unzählige engagierte Vereinsmitglieder wieder so großartig auf die Beine gestellt hatten? Fest steht: Wassersportler haben nicht nur herausragenden Appetit, sondern auch ein ausgezeichnetes Händchen dafür, süße und herzhafte Leckereien mit reichlich Geschmack und Fantasie in der heimischen Küche zu kreieren.

Gut gelaunt sah man daher Gäste und Einheimische nach den kalorienfressenden Hamme-Kilometern beisammenstehen und – sofern der Allerwerteste nicht zu geschunden war – auch auf den harten Holzbänken zusammensitzen und plaudern. Ob sie schon von der nächsten Teufelsmoorrallye schwärmten?

Birgitta vom Lehn

Ab-und Anlegen

Bilder: Anne Hübner