Traumwetter zur 41. Teufelsmoorrallye
Ruderer und Paddler scheinen fleißige Stricker zu sein. Die Zahl der handgestrickten Fußbekleidungen, die während der leiblichen Stärkung ihrer Träger am Bootshaus unter den Holzbänken und -tischen während der 41. Teufelsmoorrallye hervorlugten, war jedenfalls beachtlich. Vermutlich träumen Ruderer und Paddler noch abends auf dem Sofa von Skulls und Paddel und suchen nach etwas Geschäftigem in den Händen – so kommen sie halt auf die Stricknadeln, die sie eins rechts, eins links hin und her bewegen.
Manch einem wurde die dicke Socke am Sonntag dann aber doch schon zu warm. Das herrliche Frühlingswetter mit milden Temperaturen von fast 20 Grad pünktlich zum breitensportlichen Mega-Ereignis unseres Vereins war denn wohl auch das größte Geschenk und die schönste Überraschung. Beinahe automatisch lösten sich damit die Sorgen unserer dauerbeschäftigten Organisatoren auf. Es macht doch einfach viel mehr Spaß, die Boote bei Sonnenschein ins Wasser zu lassen, die Punktekarte im Trockenen auszugeben und für Würstchengrillen und Salatausgabe kein Regenzelt zu benötigen. (Einzig die armen Akkordarbeitenden in der feuchtwarmen Spülküche profitierten leider nicht von dem Sonnenschein, sorry vielmals…)
Die Pausen zwischen den einzelnen Ruder- und Paddelkilometer wurden von den Gästen denn auch gern ein bisschen länger als üblich ausgedehnt, so dass teilweise schon Teller- und Besteckknappheit herrschte. Helga, die sich bei der Vorbereitung dankenswerterweise um die Verpflegungsorganisation gekümmert hatte, war am Sonntag die Erleichterung deutlich ins Gesicht geschrieben.
Mahnend hatte sie in den Tagen zuvor ja noch ihre Rundmail geschickt („Wir haben erst 14 Kuchen, brauchen aber 40!“). Ruderer sind aber eben nicht nur schnell im Boot, sondern auch in der Backstube: das tolle und wie gewohnt üppige Kuchen- und Tortenbüffet dürfte keine Wünsche offen und keinen Magen leer gelassen haben. Das Gleiche galt für die Auswahl an köstlichen Salaten.
Mit wem man auch plauderte am Sonntag – Teilnehmer und Organisatoren waren begeistert und voll des Lobes ob des reibungslosen Ablaufs. Dafür verantwortlich zeichneten nicht zuletzt die unermüdlichen „Einweiser“ am Steg in ihren Gelbwesten. Wohin man auch blickte– überall waren es fröhliche und – naja, klar – auch erschöpfte, aber durchweg zufriedenausschauende Gesichter. Ob alte Bekannte oder neue Gäste, alle schienen die Rallye in unserem wunderschönen Ruderrevier, das sich an diesem Tag nicht nur auf der Hamme bis zur Kreuzkuhle, sondern auch bis zur Borgfelder Wümmebrücke erstreckte, zu genießen.
„Jetzt haben sie mich auch zum ersten Mal drangekriegt“, erzählte ein auswärtiger Ruderer und lacht dabei verschmitzt. Was meint er damit, beziehungsweise wie haben seine Vereinskollegen denn das geschafft und womit haben sie ihn gelockt? „Es soll hier ja immer ein leckeres Kuchenbüffet geben.“ Also doch, Helgas Sorgen waren eben durchaus berechtigt: nicht auszudenken, wenn der Neuling nicht auf seine Kosten gekommen wäre.
Die letzten Kilometer überlässt der Gast denn auch lieber seinen Bootskollegen und widmet sich stattdessen in Ruhe den süßen Köstlichkeiten. Ruderer sind eben nicht nur Sportler, sondern auch Genießer.
Text: Birgitta vom Lehn
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Die Ergebnisse des diesjährigen Teufelsmoorrallye:
In die Wertung sind 7 Kanuvereine und 16 Rudervereine eingeflossen.
Kanuten: insgesamt 1181 km mit 56 Teilnehmern. 1. Platz TuSG Ritterhude mit 423,5 km u. 23 Kanuten. 2. Platz Hannoverscher Kanu Klub mit 307 km u. 11 Kanuten, 3. Platz Faltbootwanderer Bremen mit 181,5 km u. 11 Kanuten.
Ruderer: insgesamt 5158 km mit 173 Teilnehmern. 1. Platz RFG Lehrte/Sehnde mit 975 km u. 21 Ruderern, 2. Platz Oldenburger RV mit 659 km u. 18 Ruderern, 3. Platz Deutscher Ruderclub mit 576 km u. 18 Ruderern.