„Unbekanntes Gewässer“
Preisfrage: Wie bekommt man kurzfristig zwei Vierer mit Steuermann klar für eine 42-Kilometer-Tagestour? Ganz einfach: ein Blick auf die Wetter-App genügt. Dank der präzisen und tatsächlich eingetretenen Vorhersage folgten dem recht spontanen Aufruf unseres rudersportlich äußerst aktiven Pärchens Anne & Werner Hübner ruckzuck elf Vereinsmitglieder und erwischten bei Kaiserwetter – oder darf man noch sagen Altweibersommer-Verhältnissen? – traumhafte Bedingungen. Die Fahrt startete mit unseren beiden „Klassikern“ – der „Kiebitz“ und der „Klaus-Jochen Schink“ – am Steg des Vereinshauses.
Bei strahlend blauem Himmel und sich von angenehmen 16 Grad auf fast schon hochsommerliche Mittzwanziger hochschraubende Temperaturen ging es über Melchers Hütte und Neu-Helgoland sowie zwei Schleusen bis zum Endziel Kreuzkuhle. Ein angenehmes Lüftchen aus Südost begleitete uns die ganze gemütliche fast vierständige Fahrt dorthin über.
Damit Andreas und Ingo jedes Boot über ausgewiesene Naturschutzexperten verfügte, konnte uns die abwechslungsreiche Uferkulisse an Land und in der Luft insbesondere im hinteren, immer schmaler werdenden Flußverlauf interessant erläutert werden. Die ersten Kraniche drehten auch schon ihre Runden mit dem für sie typischen Gekreische.
Ein stolzes Schwanenpaar drehte seine Runden und machte uns nur ungern Platz. Auf den beiden letzten Kilometern konnte von „Rudern“ im Grunde auch keine Rede mehr sein, es war eher ein „Durchkommen“ und „Stochern“ mit den Skulls: der Pflanzenbewuchs ist dort am Ufer und im Wasser so dicht, dass wir uns da vorsichtig, aber energisch durchkämpfen mussten. Gut so, es ist schließlich die Natur, die hier ihren Vorteil verdient genießt!Wer wollte oder nicht mehr Zeit aufbringen konnte, durfte sich auf die halbe Ruderstrecke beschränken. Das waren dann immerhin noch 21 Kilometer. Alt und Jung, Neulinge und alte Hasen kamen an diesem schönen Sonnensonntag jedenfalls voll auf ihre Kosten. Interessant, dass auch manch jahrelanges Vereinsmitglied die Strecke offenbar noch nicht kannte. Von einem „unbekannten Gewässer“ war gar in unserem Boot die Rede!
Rundum bekannt war aber allen wohl die vertraute Verpflegung im Gasthaus an der Kreuzkuhle: Mit der Wahl zwischen Currywurst, Pommes und Schnitzelbüffet war denn auch keine allzu große Qual verbunden. Eher schon mit der Verdauung der Speisen bei denen, die anschließend zurückrudern mussten/durften. Aber es scheint allen gut bekommen zu sein… Ein dickes Dankeschön noch mal an Anne & Werner für die tolle Idee und die prima Planung der Tour! Zu den Wurzeln unseres Ruderreviers zurückzukehren, ist doch immer wieder einen kleinen Muskelkater wert!
Autorin: Birgitta vom Lehn