Matjesregatta 2024
RV OSCH mit 2 „Mannschaften“ am 12.10.24 bei der Matjesregatta auf der Bille
Die Bille ist ein 65 km langer Nebenfluss der Elbe, die durch den Sachsenwald von Schleswig-Holstein nach Hamburg fließt und dort dem Stadtteil Billstedt seinen Namen gibt. In den Stadtteilen Billbrook, Hammerbrook und Rothenburgsort verzweigt sie sich sehr, bevor sie sich in die Elbe ergießt.
Zwischen Hammerbrook und Rothenburgsort findet man auch den Ruderverein „RV Bille“, der sei 50 Jahren die „Matjesregatta“ ausrichtet.
Intelligente Leute sind dort am Werk: Es gibt nicht nur den Matjespokal zu gewinnen, den der zeitschnellste Riemenvierer im Masters-Bereich gewinnt, sondern auch den mathematisch komplizierten Formal-S-Pokal. Hierbei wird die geruderte Zeit entsprechend dem Durchschnittsalter der Bootsbesatzung pro Jahr um 8 Sekunden nach oben oder unten korrigiert- Referenzdurchschnittsalter ist 50 Jahre. Näheres findet der Leser auf der Webseite www.matjesregatta.de.
Wir wussten von all dem nichts, bis ein Ruderkamerad des „RV Bille“ im Sommer für ein paar Tage in unserem Verein zu Gast war. Und dann wollten wir dort auch mal teilnehmen.
Nach kompetenter Vorbereitung durch Brigitte Haase und Enno Strehl starteten wir am sonnigen 12. Oktober um 10 Uhr Richtung Hamburg, nicht wissend, dass an diesem Tage der Elbtunnel gesperrt sein würde und rund um Hamburg ein Verkehrschaos resultierte. Spät erreichten wir die Elbbrücken und damit unser Ziel: Den „RV Bille“.
Obwohl wir quasi als letzte ankamen, gab es noch einen Platz für unseren Trailer, und in aller Ruhe konnten wir die Kollbeck abladen und aufriggern. 150 Boote waren am Start, und 750 Menschen waren vor Ort.
Alle waren fröhlich und entspannt, was wohl auch mit der Organisation zu tun hatte: Es gibt bei dieser Regatta keine festen Startzeiten, sondern man bringt einfach sein Boot ins Wasser, fährt sich in den Kanälen des Stadtteils Hammerbrook warm, stellt sich am Start an und dann geht es los und auf die Strecke:
Als erstes stieg die Damenmannschaft ein: Katrin Strehl auf Schlag, Iris Uphoff, Iris Falke und Brigitte Haase, die die erkrankte Jenny Bedrull (gute Besserung!) ersetzte. Gesteuert wurde das Boot von Enno, und die Damen schlugen sich auf der 4,5 km Rennstrecke hervorragend.
Dann stiegen die Damen aus und ließen die „Alten Herren“ auf den Rollsitzen Platz nehmen (Enno Strehl, Wolf-Dietrich Boos, Jörg Fanelli, Heiner Wenk). Gesteuert von Katrin ging der Kollbeck ein zweites Mal auf die Strecke. Die einzige wirklich enge Kurve wurde von Katrin perfekt angeschnitten durchfahren, und das Boot lief insgesamt gut.
Sehr zufrieden konnten wir die Kollbeck verladen und zum gemütlichen Teil der Regatta übergehen: Einem hervorragenden Matjesessen im Bootshaus, begleitet von der launigen Bekanntgabe der Ergebnisse. Ein sehr schnelles Boot hatte angeblich die Ruderzeit von 15:37, was korrigiert wurde, weil das Boot zu dieser Uhrzeit ins Ziel gekommen war.
Unsere beiden Mannschaften waren zu unserer großen Zufriedenheit sehr ordentlich platziert. Als sich dann der DJ für die Party vorbereitete, gingen wir wieder auf die Autobahn und machten uns auf den Rückweg.
Dann, am Sonntag, bei Wellen, Wind und Regen wieder auf der Hamme, wurden die Erinnerungen an die Bille noch viel schöner.
Danke nach Hamburg!
Text: Heiner Wenk