Regatta Bremen
Elias Gloe-Carstensen gewann im Einer sowie im Doppelzweier mit Partner Yannik Angeli
Auch wenn es das Wetter meistens noch nicht vermuten lässt, ist es schon wieder Regattazeit und somit waren die RV OSCH Kinder am 06. und 07. Mai 2017 in Bremen bei der größten Jungen- und Mädchenregatta Deutschlands am Start. Es gab über 950 Meldungen und deshalb wurden zu unserem Leidwesen ein paar Rennen gestrichen, bei denen einige unserer Sportler gerne ihren Kampfgeist bewiesen hätten. Trotzdem hatten wir alle Hände voll zu tun um alle Boote flott zu machen, unsere Teilnehmer zu koordinieren und diese bei Ihren Wettkämpfen zu begleiten.
Auch die Geschicklichkeit war gefragt
Der Samstag begann für vier Kids und der Trainerin Svenja Thiel mit einem Slalom. Hier muss man beweisen, wie gut man seinen Einer beherrscht. Bei den Bojen wurde an Backbord und Steuerbord vorbei gerudert, sowie eine 360 Grad Wende über Steuerbord gemacht. Wer die richtige Reihenfolge vergessen hatte wurde disqualifiziert, daher war volle Konzentration gefragt. Lucas Mauermann (2004) konnte mit einer Zeit von 01:18,05 den Sieg in seiner Abteilung holen. Super gemacht! Dicht verfolgt war er allerdings von seinem Vereinskollegen Thorben Schnibbe (2004) mit einer Zeit von 01:18,35. Das war kaum ein Bugball Unterschied.
Deutlicher Sieg
Über 300 m im Doppelzweier ließen die Leichtgewichte Yannik Angeli (2005) und Elias Gloe-Carstensen (2005) ihren Gegnern keine Chance und siegten mit elf Sekunden Vorsprung. Bereits beim Start kamen die beiden gut weg und bauten anschließend ihren Vorsprung weiter aus. Tolles Rennen! Die Überraschung ist euch gelungen!
Zum Abend hin waren für den RV OSCH noch drei Langstreckenrennen über jeweils 2500 m angesagt. Hier wird versetzt um 30 Sekunden gestartet und somit kann man sich nicht Auge um Auge mit der Konkurrenz messen. Außerdem heißt es hier seine Kräfte optimal einzuteilen und sich selbst gut einzuschätzen, was einiges an Erfahrung benötigt.
Persönliche Bestzeit
Zum ersten Mal starteten Lucas Mauermann (2004), Lukas Weber (2003), Carl Welsch (2003), Thorben Schnibbe (2004) und Steuermann Jasper Nußbaum (2005) in der „Phönix“ über diese Distanz. Eine Truppe mit zwei unerfahrenen leichtgewichtigen Sportlern. Mit 10:37,26 bildeten sie leider das Schlusslicht von 8 Booten, waren aber um einiges schneller als im Training. Dies war auf die gute Zusammenarbeit der Mannschaft zurückzuführen und auf die effektiven Ansagen des Steuermanns. Für dieses Boot werden sich im nächsten Jahr die Karten neu legen, da dann bereits zwei Sportler zu den B-Junioren zählen.
Auf und ab
Nur knapp zehn Minuten später starteten Benita Razetti (2003) und Chantal Schröder (2004) im Doppelzweier. Die beiden Mädchen konnten sich bereits im letzten Jahr für den Bundeswettbewerb (Dies sind die deutschen Meisterschaften für Kinder.) qualifizieren und im C-Finale einen zweiten Platz erreichen somit verfügen sie schon über einige Einblicke in den Regattasport. Umso größer war die Enttäuschung, als sie erfuhren, dass sie mit fast zwei Minuten Rückstand auf das erste Boot ins Ziel kamen. In dieser Disziplin liegt also noch einiges an Arbeit vor Ihnen, bevor es in diesem Jahr zum Landesentscheid nach Hannover gehen kann. Bei der 700 m Distanz hingegen konnten sie sonntags gemeinsam ihre Rivalinnen in der Abteilung locker abhängen und sich mit 02:37,94 ihre Medaille sichern. In der Gesamtwertung bei diesem Rennen lagen Sie somit auf Platz 4 von 31. Glückwunsch! Diese Power bitte noch auf die Langstrecke übertragen.
Kopf an Kopf Rennen
Den mit Abstand spannendsten Kampf am Sonntag bot aber Benita Razetti (2003) im Einer über 700 m. Nach einem hervorragenden Start hängte sich eine ihrer drei Gegnerinnen an die Fersen und konnte Benita einholen. Kopf an Kopf holten beide Ruderinnen alles bis ins Ziel aus sich heraus. Wer hatte aber gesiegt? Der Unterschied bei der Zieldurchfahrt war mit dem bloßen Auge nicht erkennbar. Sowohl Trainerin Susanne Steeneck, als auch der gegnerische Trainer machten sich kurzer Hand auf zum Schiedsgericht um das Ergebnis zu erhalten. Nach einer unerträglichen Wartezeit kam dies leider zum Resultat, dass Benita einen Bugball zurücklag. Wir wollten sehen, dass du bereit bist alles zu geben und das hast du uns bewiesen!
Unser Leichtgewicht Georg Kortebein (2003) versuchte sich ebenfalls zum ersten Mal über eine solange Strecke und konnte mit einer Zeit von 12:28,87 ein Ergebnis im unteren Drittel erzielen. Eine passable Leistung als Greenhorn über 2500 m. Georg ging dazu am Sonntag noch zweimal im Einer für 700 m an den Start und überzeugte mit seinem Durchhaltvermögen. Das war ein guter Anfang, weiter so!
„Early birds“
Der frühe Vogel fängt den Wurm oder ein Rennen über 300 m schon vor 8:00 Uhr am Sonntagmorgen. Diese Partie hatten unsere drei jüngsten Jungs gebucht. Yannik Angeli (2005) konnte in seiner Abteilung mit der zweiten Zieldurchfahrt glänzen. Elias Gloe-Carstensen (2005) hing hingegen mit einer Zeit von 1:37,22 alle drei Gegner ab und durfte mit uns zusammen über den ersten Platz jubeln und konnte somit an seinen Erfolg von Samstag anschließen. Mit einer fast gleichen Zeit von 1:37,44 musste Jasper Nußbaum (2005) jedoch einen ganz knappen Sieg einer seiner Mitstarter hinnehmen. Wir beglückwünschen euch zu diesen guten Platzierungen!
Jeweils den 2. Platz in ihrer Abteilung im Doppelzweier über 700 m konnte sich das Team von Thorben Schnibbe (2004) und Lucas Mauermann und das Ensemble von Jasper Nußbaum (2005) und Caspar Welsch (2004) errudern. Thorben und Lucas hatten beim Start eine Boje erwischt und kamen somit nicht besonders schnell weg, zeigten aber bei der Aufholjagd was in ihnen steckt. Leider hat die Zeit von 02:53,65 nicht mehr ganz für die Medaille gereicht. Beim nächsten Mal besser einparken und dann geht die Post so richtig ab! Jasper und Caspar brauchten zwar ca. 30 Sekunden länger konnten damit im Gesamtfeld aber noch einige Paare hinter sich verweisen. Euer Potential verspricht noch einiges, nur Mut!
Ein starkes Team
Wir mussten feststellen, dass unsere RV OSCH Kids doch schon ordentlich selbständig geworden sind und das Auf- und Abladen, sowie das Riggern der Boote ratzfatz erledigt war. Nur um die Phönix, unseren Kinderrenndoppelvierer, auf das obere Lager des Anhängers zu bekommen und ein paar Kleinigkeiten haben wir gerne die Hilfe der Eltern in Anspruch genommen. Vielen Dank dafür! Außerdem haben uns unsere Schützlinge mal wieder mit ihrem Teamgeist überzeugt. Gegenseitige Hilfe war selbstverständlich und alle wurden gemeinschaftlich in ihren Wettkämpfen angefeuert. Die Stimmung war nicht nur beim RV OSCH außergewöhnlich gut, sondern die ganze Atmosphäre auf der Regatta am Werdersee war sehr angenehm. Ein buntes interessantes Treiben rund um den Rudersport. Sogar Petrus hat uns nachmittags die Sonne geschickt.
Wir fühlten uns an den 2 Tagen wie auf einem anderen Planeten. Nennen wir ihn doch einfach „Rowing nothing else“!